Kommunale Wärmeplanung in Roding
Bei der Stadtratssitzung am Donnerstag stand ein Thema auf der Tagesordnung, das viele Bürger betrifft, auch wenn es auf den ersten Blick technisch klingt: die kommunale Wärmeplanung. Dabei geht es um nicht weniger als die Frage, wie die Stadt ihre Wärmeversorgung künftig klimafreundlich, bezahlbar und verlässlich gestalten will.
Klar wurde: Die kommunale Wärmeplanung ist ein strategisches Werkzeug – kein Maßnahmenpaket mit Umsetzungspflicht. Es geht darum, die aktuelle Versorgungsstruktur zu analysieren, Potenziale für erneuerbare Energien zu ermitteln und mögliche Versorgungswege aufzuzeigen – etwa über Nahwärme, dezentrale Heizlösungen oder auch Wasserstoff. Doch: „Es gibt keine Ausbau- oder Anschlussgarantien“, stellte die Verwaltung unmissverständlich klar. Die gezeigten Eignungsgebiete sind Hinweise, keine Versprechen.
Auch bei den Kosten herrscht Unsicherheit: Vorläufige Schätzungen zur künftigen Wärmeversorgung dienen der Orientierung. Fest steht, dass ab 2027 ein spürbarer Anstieg bei den Kosten für fossile Brennstoffe zu erwarten ist – ausgelöst durch die CO₂-Bepreisung auf europäischer Ebene.
Für die Bürger bleibt entscheidend: Niemand wird gezwungen, Maßnahmen aus dem Wärmeplan umzusetzen. Es gilt das Gebäudeenergiegesetz (GEG), das ab 1. Juli 2028 beim Einbau neuer Heizungen einen Anteil von 65 % erneuerbarer Energien verlangt – unabhängig vom städtischen Wärmeplan. Die Möglichkeiten für Bürgerinnen und Bürger werden im Rahmen einer Informationsveranstaltung dargestellt.
Auch lokale Akteure sind intensiv eingebunden – von städtischen Betrieben über Biogasanlagen bis zu Großverbrauchern. Die Planung unterscheidet künftig vier Versorgungsvarianten: Fernwärmegebiete, dezentrale Einzelversorgung, mögliche Wasserstoffgebiete und Prüfgebiete.
Der Bericht zur Wärmeplanung soll bis Ende des Jahres vorliegen. Die öffentliche Infoveranstaltung ist für Herbst/Winter angekündigt – dann könnten die Bürger konkret erfahren, was die Planung für ihr eigenes Haus bedeutet. Bis dahin bleibt es beim Grundsatz: Orientierung ja, aber ohne Zwang.
Bereits jetzt können Sie an einer Umfrage zur Wärmeplanung teilnehmen (über den QR-Code oder https://forms.office.com/e/p3Sy0CFL42).
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